Dienstag, 19. April 2016

"Leider Geil" in France


Am vergangenen Freitag hieß es endlich auf nach Frankreich zum ersten Nachtangelwochende für 2016. Die Vorfreude auf die bestehende Session verbrachte ich die Woche über damit, mich nach Feierabend mit der Köder-/Rigauswahl zu beschäftigen und meinen Partikelmix bestehend aus Maple Peas, Kichererbsen (mehr wird nicht verraten) vorzubereiten. Ich entschied mich an diesem See den „Leider geil“-Boilie als Snowman am Blowback-Rig zu präsentieren.
Hierzu ließ ich zwei Kilo der Boilies (14er und 20er) im passenden Leider geil-Dip soaken. Bei dem Geruch läuft einem das Wasser im Mund zusammen und man kann sich kaum beherrschen nicht selbst davon zu naschen ;-) Dann hieß es Rigs binden, denn ich wollte auf der einen Rute einen 14er Leider geil mit einem 10er pinken Popup und auf der anderen Rute einen 20er Leider geil mit einem 16er pinken Popup anbieten.
Dann kam freitags endlich der langersehnte Feierabend. Gegen 17:30 Uhr kam ich am See an, wo bereits mein Angelkollege wartete. Ich verschaffte mir einen groben Überblick, da ich im vergangenen Spätsommer das letzte Mal an diesem Gewässer war. Ich lud mein Tackle aus und baute mein Rod Pod auf. Ich beköderte meine Ruten und wartete dass auch endlich meine bessere Hälfte am See ankam, damit die Platzwahl getroffen werden konnte. Durch das seit Wochen wechselnde Wetter und den schwankenden Temperaturen (teilweise bis -1 Grad) war es gar nicht so einfach sich zu entscheiden wo man hin fischen sollte. Die Sonne schien und die beiden Männer legten ihre Ruten in Ufernähe ab. Obwohl ich an anderen Gewässern die letzten Wochen in den Flachwasserzonen erfolgreich war, entschied ich mich mein Glück in den tiefen Stellen des Sees zu versuchen. Per Boot fuhr ich die erste Rute raus. Mit der Polarisierungsbrille bewaffnet ging es los zur Spotsuche.
In diesem Gewässer herrscht in der Regel starker Krautbewuchs und da wir einen recht milden Winter hatten, musste ich davon ausgehen, dass das Kraut nicht vollständig abgestorben war. Dann entdeckte ich einen Spot und legte die erste Montage (Snowman 20er Leider geil-Boilie und 16er Popup pink) bestückt mit PVA-Foam der Firma Castway PVA in der Tiefe des Sees ab. PVA-Foam deswegen, da ich so auf der sicheren Seite bin das die Hakenspitze frei von Kraut am Gewässerboden liegt. Nach dem das Rig am Gewässerboden lag und das PVA-Foam zur Wasseroberfläche hochstieg, fütterte ich großflächig meinen Partikelmix, die gesoakte Leider Geil-Boilies sowie die Savor Pellets "Scopex".
Dann ging es weiter mit der Spotsuche. Hier entschied ich mich für eine nicht so tiefe Stelle und legte die Montage mit dem 14er Leider geil-Boilie und dem 10er pinken Popup in Richtung Ufer ab. Auch hier fütterte ich großflächig Partikel, Boilies und Pellets. Am Ufer angekommen war es bereits 19 Uhr und wir gingen zum gemütlichen Teil über. Nachdem wir lecker gegrillt und geplaudert hatten legten wir uns gegen 22:30 Uhr schlafen.

Gegen 4 Uhr morgens wurde ich von meinen Bissanzeigern aus dem Schlaf gerissen. Ich raste ans Rod Pod und sah dass ich tatsächlich einen Doppelrun hatte. Das beide Bissanzeiger gleichzeitig ertönten hatte ich bis dato auch noch nicht erlebt. Ich entschied mich die linke Rute zuerst zu bedienen, da diese etwas näher in Richtung Ufer lag. Mit der Rute in der Hand ging es ab aufs Boot. Da sich die Fische in diesem See im Kraut festsetzen ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ich merkte kurze Zeit darauf keinen Widerstand mehr. Ich zog das Rig ohne Fisch aus dem Wasser. Enttäuscht hieß es schnell zurück ans Ufer um die andere Rute zu bedienen. Ich sah dass sich die Rutenspitze ständig bog und dachte schon an einen Wels. Als ich dem Fisch näher kam spürte ich heftige Kopfschläge. Die geflochtene Schnur pfiff durch die Rutenringe und endlich kam etwas an die Oberfläche. Im Schein der Kopflampe sah es aus wie ein Wels. Der Fisch tauchte wieder ab und ich hatte bald keine Kraft mehr im Arm, denn der Fisch hatte richtig Power. Er kam wieder zur Wasseroberfläche und nun ich sah dass es kein Wels war, sondern ein Spiegler mit jeder Menge Kraut im Schlepptau. Er flüchtete wieder in die Tiefe und hatte richtig Speed. Das Kraut schob sich an der Hauptschnur hoch. Dann zeigte sich der Spiegler wieder an der Oberfläche. Jetzt bloß die Ruhe bewahren und keinen Fehler machen schoss mir durch den Kopf.
Das Adrenalin sprudelte förmlich in mir. Immer wieder versuchte er unters Boot zu flüchten doch ich hatte ihn unter Kontrolle. Nach 30 Minuten landete er sicher im Kescher. Puh was für ein Glücksgefühl. Am Ufer angekommen wollte ich ihn in die Abhakmatte tragen doch alleine schaffte ich es nicht. Die Waage brachte dann das Ergebnis genau 21 kg pure Spieglerpower und das Mitte April.
Das ist leider geil! (Das fand der Spiegler wohl auch als er sich den Snowman mit dem 20er Leider Geil schmecken ließ) Als waschechte Karpfenanglerin habe ich es mir dann trotz der kalten Wassertemperatur nicht nehmen lassen mit ihm zusammen ins Wasser zu gehen, um ihm die Freiheit zu schenken.
Ich bin einfach überglücklich, dass meine Taktik aufgegangen ist und ich mit diesem mega geilen Spiegler belohnt wurde.  








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