Freitag, 6. Februar 2015

Italien ich komme!






2014 sollte für mich etwas ganz besonderes werden. Mein erster Auslandstrip stand vor der Tür. Das Ziel: eine Kiesgrube bei Rivalta/Mantova, Italien. Wie es dazu kam war eine ganz spontane Entscheidung. Im Frühjahr war ich bei meinen Freunden Stefan und Birgit zu Besuch und da sagte Stefan er würde in seinem Sommerurlaub an diese Grube fahren. Kurzer Hand sagte ich zu das ich mit an Bord bin.
Schon begann die Planung was wir an Ködern mitnehmen wollten, da diese Grube dieses Jahr offiziell zum ersten Mal zum Angeln freigegeben wurde waren wir uns nicht sicher wie die Krapfen auf unsere Boilies reagieren würden. Deshalb entschieden wir uns dazu eine große Menge Partikel mitzunehmen, diese sollten das Hauptfutter werden, die Boilies der Firma Future Baits waren nur das Sahnehäupchen am Futterplatz. Was wir über die Grube hörten machte uns große Hoffnungen sowohl was den Karpfenbestand wie auch den Wallerbestand angeht….

29.08.2014 22:30 LOS GEHT’S
Stefan, Birgit ihre Tochter Tina, ihr Hund Mailo und ich brachen auf ins große Unbekannte.
Über die Anfahrt gibt es nicht sonderlich viel zu erzählen das normale Autobahn, Stau und Maut Chaos eben. In Mantova angekommen besorgten wir uns als erstes Essen und Getränke für die nächsten Tage, danach ging es nach Rivalta. Dort trafen wir Mark einen Kumpel von Stefan der es uns ermöglichte an der Kiesgrube zu angeln. Nach einem kurzen Smalltalk und einem Cappuccino ging es los Richtung Wasser. Dort Angekommen gab es den ersten unerwarteten Zwischenfall, das Tor an der Kiesgrube stand offen. Mark erzählte uns das es in letzter Zeit vermehrt zu Problemen mit den Einheimischen gekommen ist die alle behaupteten das dies ihr Gewässer sei, sollte uns dies in dieser Woche passieren sollen wir ihn sofort anrufen und uns auf keine Diskussionen einlassen. Als alles soweit geregelt war begannen wir mit dem Aufbau unseres Tackels. Die Nächtliche Fahrt bei Regen forderte langsam aber sicher ihren Tribut und so beschlossen wir diese Nacht noch nicht alle Wallerruten auszulegen. Als meine Behausung für die nächsten Tage stand pumpe ich mein Schlauchboot auf um eine erste Erkundungsfahrt mit dem Echolot zu machen.       
Was ich dabei sah gefiel mir ganz und gar nicht, das Ufer war fast überall mit Geröll befestigt worden wobei hier auch teilweise alter Bauschutt verwendet wurde, Platos, Gräben oder Erhöhungen gab es genauso wenig wie Seerosenfelde, Kraut oder sonstige Wasserpflanzen. Der Boden war von einer übelriechenden Schlammschicht bezogen. Aber es half nichts meine Karpfenruten mussten ins Wasser, ich verteilte sie mit einer Hand voll Futter an verschiedenen Stellen im See um herauszufinden wo die Fische fressen. Nach ca. 2 Stunden bekam ich schon die erste Aktion worüber ich mich selbst wunderte ein sehr kleiner Wildkarpfen hatte sich meinen Köder schmecken lassen. Ich legte die Rute sofort neu aus und es dauerte auch nicht allzulange bis sich der Carpsounder erneut meldete, das Ergebnis war das Gleiche wie davor aber egal ich hatte einen Platz gefunden wo die Fische frasen. Langsam wurde es Nacht in Italien und die Aktivität der Fische lies nach, erst in den frühen Morgenstunden als die Sonne schon aufgegangen war gab es wieder eine Aktivität an den Ruten. Und wieder fing die Rute die auch schon am Vortag Erfolg brachte. Beim Kontrollieren der anderen Ruten war mir sofort klar warum nur die Eine Fisch brachte den von den anderen beiden lag eine im Schlamm und eine Montage rutsche zwischen die Steine der Uferbefestigung. Bevor Frühstück gab wurden alle Ruten neu ausgelegt wobei ich jetzt zwei an den erfolgreichen Spod legte und mit der dritten Rute weiter herum experimentierte. Die Stunden des Sonntages vergingen im Flug und so saßen wir 5 beim abendlichen Grillen zusammen, in Blick Richtung Wasser sahen wir unsere Wallerruten stehen beleuchtet mit Knicklichtern. Karpfentechnisch brachte der Sonntag nicht viel hervor. In der Nacht
von Sonntag auf Montag find Stefan seinen ersten Waller, es war leider nur ein kleines Exemplar von ca. 1 Meter. Pünktlich zum Sonnenaufgang meldeten sich auch meine Bissanzeiger wieder, die Fische waren da jetzt galt es nur noch die Größeren zu fangen. Ein Tag in Italien lief folgendermaßen ab Aufstehen, Ruten kontrollieren sowohl die Karpfen wie auch die Wallerruten, danach gab es Frühstück, dann wurden die Feederruten rausgeholt um Köderfische für die Nacht zu fangen bevor die italienische Sonne ihre volle Kraft entwickelte. Über den Nachmittag verzogen wir uns in den Schatten und tüftelten an Montagen oder hielten Siesta. Ab und an schaute auch ein kleiner Karpfen auf unseren Abhakmatten vorbei. Was man den Wildkarpfen zugutehalten muss, für ihre Größe sind sie erbarmungslose Kämpfer. Am Abend ging das Spiel mit dem Kontrollieren aller Ruten von neuem los danach gab es Abendessen und wir genossen die abendliche Stimmung. In der Nacht von Montag auf Dienstag fingen wir den zweiten Waller doch dieser schaffte es nicht einmal die 1 Meter Marke zu knacken, um die Mittagszeit meldete sich meine mittlere Rute mit einem Fallbiss, Rute aufnehmen und Kontakt zum Fisch suchen, der sitzt und es ist ein besserer. Als er sich zum ersten Mal an der Wasseroberfläche zeigte explodierte das Wasser und eine Front mit großen Schuppen tauchte wieder ab. Als erst wusste ich nicht was ich da an der Angel hatte bis Stefan sagte.“ Ich  glaub das ist ein Graser aber was für einer.“ Er sollte Recht behalten und nach ein paar weiteren gewaltigen Fluchten
des Fisches fand sich dieser in der Nash Carp Cradle wieder. Das Ergebnis beim Wiegen und Messen ergab 1,15Meter und 19kg, Mark war zu diesem Zeitpunkt auch am See um den Zaun zu reparieren und er staunte nicht schlecht. Nach ein paar Fotos durfte er wieder schwimmen. Der weiter Nachmittag verlief ruhig, doch das Wetter schlug um, dies machte sich dahingehend bemerkbar das es in dieser Nacht stark abkühlte, das erste Mal merkte ich dies als ich um 2 Uhr durch einen Biss geweckt wurde. Das Drillverhalten war dasselbe wie bei dem  ersten Graskarpfen und so fing ich in dieser Nacht Nummer 2 mit 1,05 Meter und 14kg. Als ich etwas später erneut aufwachte war mir so kalt das ich meinen Schlafsack aus dem Auto holen musste, außerdem
hatte es zu regnen begonnen. In der Früh traf ich Stefan beim Survival Training an als er gerade dabei war eine Plane aufzuhängen damit wir beim Frühstücken trocken blieben. Für Birgit war es ein besonderer Tag den sie hatte heute Geburtstag. Trotz der Hoffnung dass sich der Regen positiv auf das Beisverhalten der Fische auswirken würde änderte sich nichts, im Gegenteil es wurde nur noch schlechter. Das waren keine guten Voraussetzungen für unsere letzte Nacht an diesem Gewässer und als der Morgen unseres Abreisetages anbrach konnten wir keine weiteren Fische auf unserer Haben Liste verbuchen. Da wir erst am Abend losfahren wollten hatten wir den ganzen Tag Zeit abzubauen, so konnten die Boote trocknen und wir konnten in aller Ruhe alles verstauen. Auf der Heimfahrt hielten wir noch einmal am Italienischen Supermarkt um etwas für zuhause und die daheim gebliebenen einzukaufen. Im italienischen MC Donald`s ließen wir die vergangenen Tage noch einmal Revue passieren.


Fazit: Das was wir uns erhofft hatten, haben wir nicht erreicht trotzdem war es eine schöne Zeit in Italien mit 2 Wallern, 2 Graskarpfen und etlichen sehr kleinen Wildkarpfen.
Danke an Mark vom Camp Waller-Traum der es uns ermöglichte an diesem Gewässer zu angeln.

Beste Grüße und viel Erfolg am Wasser!

Scharni  
Future Baits Carp-Crew


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