Stick Mixe „Fluch
oder Segen“
Es gibt Sie in
verschiedene Sorten, mache Angler schwören darauf andere wiederum meiden Sie,
es geht um das Thema Stickmixe. Als erstes werde ich etwas über die
Zusammensetzung von Stickmixen sagen und welche Aufgaben er erledigt danach
werde ich darauf eingehen wann lohnt es sich Sie meiner Ansicht nach zu
verwenden und wann sollte man darauf verzichten.
Meiner Meinung hat ein
Stickmix zwei wesentliche Aufgaben, Erstens soll er möglichst schnell die
Aufmerksamkeit der Karpfen erregen und diese so zu unserem Hackenköder locken
und Zweitens gewährleistet er das neben unserem Hakenköder auch immer etwas
Futter zu finden ist. Ein weiterer und nicht zu verachtender Vorteil besteht
darin das man durch das aufziehen des Stickmixes auf das Vorfach ein verheddern
beim Wurf vermeidet und sich so immer sicher sein kann das die Montage sauber mit
gestrecktem Vorfach am Gewässerboden liegt.
In erster Linie ist
ein Stickmix eine Mischung aus verschiedenen Mehlen und Zutaten die je nach
Sorte verschiedene Aufgaben erfüllen.
Mehle wie grobes
Krillmehl, Hanfmehl, gemahlene Maisflocken oder auch gequetschter Hanf und
Haferflocken sorgen dafür dass sich immer wieder kleine Partikelchen lösen,
nach oben steigen und so eine aufsteigende Futterwolke erzeugen. Kleine
auftreibende Pellets eigenen sich ebenso und haben den gleichen Effekt wie eben
genannte Zutaten. Durch den Einsatz von Farbstoff erhöht sich der visuelle
Effekt der Futterwolke enorm. Doch wozu dient diese Futterwolke überhaupt? Alle
diese „Schwebeteilchen“ dienen dazu die Kleinfische aus anderen Wasserschicht
darauf Aufmerksam zu machen das es unter ihnen etwas zu Fressen gibt und was
die Kleinfische anlockt lockt auch ihre großen Verwandten.
Damit der Stickmix die
nötige Konsistenz erhält werden Mehle eingesetzt die die Klebrigkeit des
gesamten Mixes erhöhen dafür verwendet man Beispielsweise Biskuitmehl. Zusätze
wie Casein oder Eggalbumine erhöhen
ebenfalls die Bindung im Mix, dies ist aber nur einer der Gründe warum diese Zutaten
Verwendung finden. Der Proteingehalt ist ein weiterer Punkt den ich ansprechen
will und hier komm ich auch sofort wieder auf die beiden letzten genannten
Additive zurück, denn Casein und Eggalbumine erhöhen nicht nur die
Bindeeigenschaften im Mix sondern reichern diesen auch mit Proteinen an.
Weitere Zutaten die man zu Proteinanreicherung hinzufügen kann sind zum
Beispiel verschiedene Fischmehle, Lebermehl oder eine spezielle
Aminosäurenmischung wie es zum Beispiel die Bayrische Köderschmiede Future Baits
verwendet. Dieser Aminosäurenmix ist so konzipiert das er in jedem Gewässer
Aminosäuren freigibt, dazu sollte man wissen dass der pH-Wert eines Gewässers
die Löslichkeit von Aminosäuren beeinflusst. Das heißt, manche Aminos setzten
sich bei einem pH-Wert von 6,9 besser und schneller frei als andere, genauso
Verhält es sich bei einem pH-Wert von 7,1. Warum das so ist hängt mit dem
Molekülen Aufbau von Aminosäuren zusammen, doch mit der Verwendung von besagtem
Mix kann immer gewährleistet werden das sich die Aminos freisetzen können, egal
welcher pH-Wert in einem Gewässer herrscht. Zum Schluss erwähne ich noch Birdfood
und Sojamehl denn diese Zutaten wird man auch in vielen Stickmixen finden. Sie
runden den gesamten Mix ab und machen ihn so komplett.
Stick Mixe gibt es bei
Händlern in verschiedenen Variationen/Geschmacksrichtungen. Wem dies aber nicht
reicht oder wer seinen Mix noch etwas aufpeppen will dem kommt ein weiterer großer
Vorteil an Stickmixen zugut, man kann diese nämlich auf die unterschiedlichsten
Arten Verfeinern . Beispielsweise können verschiedene Pellets, ganze oder zerkleinerte Boilies, Fischöl,
Liquids, Partikel, eingelegter Thunfisch oder eigelegte Sardinen beim Anrühren
des Mixes hinzugefügt werden um so die Lockwirkung noch einmal zu erhöhen. Im
Großen und Ganzen sind hier der Vorstellungskraft keine Grenzen gesetzt und so können
die unterschiedlichsten selbst kreierten Mixturen entstehen.
Wann ist nun der
Einsatz eines Stickmixes zu empfehlen und wann sollte man darauf verzichten:
Ich persönlich
verwende Stickmixe meist im Frühjahr, das liegt daran das ich im Frühjahr auf
sehr wenig und leicht verdauliches Futter setze. Diese Anforderung erfüllt ein Stickmix voll und ganz. Auch im Sommer oder
bei Kurzansitzen an denen ich die Aufmerksamkeit der Fisch möglichst schnell
bekommen will setzte ich auf den Einsatz von Stickmixen. Vor allem im Sommer
wenn die Fische nicht zwingend in Fresslaunen sind kann so eine plötzlich
auftauchende Futterwolke den ein oder anderen Karpfen doch noch dazu überreden
mal einen Snack zu sich zu nehmen und so kurz auf unseren Matte
vorbeizuschauen.
Wichtig hierbei ist,
dass das Gewässer das man befischt
keinen zu großen Weiß- und Kleinfischbestand aufweist, ein kleiner Bestand an
Kleinfischen kann uns zwar Hilfreich sein denn diese werden meist zuerst auf
die Futterwolke aufmerksam und durch die fressenden Fische findet auch der
Karpfen schneller zu unserem Leckerbissen doch wenn es zu viele Weißfische
werden wird das komplette Futter, ob Stickmix oder Hakenköder gefressen sein
bevor der Karpfen überhaupt die Chance hat es zu finden.
Mein Fazit lautet der
Einsatz von Stickmixen ist fast immer einen versuch wert, und ich traue mich
auch zu sagen das er richtig und in der richtigen Situation den ein oder
anderen Fisch mehr bringen wird. Sollte jedoch bekannt sein das ein großes
Kleinfischvorkommen in dem zu befischenden Gewässer besteht rate ich vom
Einsatz eines Stickmixes ab, da hierdurch nur zu viele andere Fische auf unsere
Köder aufmerksam gemacht werden.
Tight Lines
Scharni
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